Baufortschritte I: Dusch- und Selbstversorgerhaus

Wenn von 10 Toiletten für »Damen« nur noch zwei benutzbar sind. Der Raum in einer optimistischen Steingrau-Optik daherkommt, die wenigen Fenster mit weißer Farbe bekliert sind. Wenn die Selbstversorgerküche einem lost place gleicht, von unterschiedlichsten alten Tellern auf hohen Stapeln dominiert wird. Wenn sinnlose Schleppdächer die Außenansicht dominieren. Wenn aber gleichzeitig die Bausubstanz des Gebäudes vergleichweise gut ist. Dann ist das ein möglicher Ausgangspunkt für Renovierungs- und Verschönerungsarbeiten. Auf ein Wohnhaus müssen wir noch warten. Für das Veranstaltungshaus und das Café ist Geld beantragt. Für die Bungalows braucht es ein Konzept. Das Dusch- und Selbstversorgerhaus jedoch kann in Angriff genommen werden. Und es wurde. Die nebenstehenden Fotos zeigen die Fortschritte eines noch lange nicht abgeschlossenen Bauabschnitts.

Es begann im April 2019 damit, im Damenklo mit der Kneifzange die (noch grauen) Türen zu öffnen, uralte Binden wegzuräumen, den Raum zu kärchern und zu wischen, die Spinnweben zu entfernen. Das Himmelfahrt-Kommando brachte den Holztüren Vorlack. Seit Anfang Juni enstand ein aufwändiges Wandmosaik, ersetzte ein vielschichtiges Farbkonzept das Grau und wurden die Schleppdächer an der Duschhausseite entfernt. Hieran waren u.a. (in order of appearance) Janna, Zouba, Jilka, Patti, Saskia, Lars, Marcel beteiligt. Sabine hat in der Folgezeit etliche Stunden weitergefließt und gestrichen, gestrichen und weitergefliest. Seit dem 17. August stehen hier, dank Denis Köch, einem uns bekanten Handwerker aus der Priegnitz, 10 funkelnagelneue Klobecken mit Spülkästen. Wenn hier 2020 jemand ein Zeltlager machen will oder beim nächsten Lagerfeuerliederfestival: Die Frauenklos (sie könnten auch »all gender« genutzt werden) stehen allzeit bereit!

Es folgen der Mädchen-Duschraum. Dann die Knabenseite. Die Renovierung der Selbstversorgerküchen. Der Außenanstrich. Irgendwann soll Solarthermie aufs Dach, um Stromkosten zu sparen und den Klimawandel begrenzen zu helfen. Insbesondere für das letzte braucht es dann aber wieder Geld.

Fortschritt ist nicht immer gut, denn es kommt darauf an, wohin wir fortschreiten, mit welchem Ziel und was dabei für Kolleratalschäden entstehen. Dieser Fortschritt jedoch ist nicht nur progressiv sondern auch richtungsweisend und Teil eines besseren Morgens für die »Insel«.