Café Wahrheit

Update vom 20 Dezember 2023

Wie versprochen, so realisiert! Seit dem Frühjahr ist unser saniertes Café im Betrieb (jetzt mit überdachter Terrasse, schicker neuer Holzdecke, neuen Fenstern und einem beheizbaren Fußboden). 

Und es wird von vielen unserer Gastgruppen, wenn auch in unterschiedlichem Maße, gut angenommen. Manche Gruppen, also ihre Teilnehmer:innen und Teamer:innen kommen regelmäßig während ihres Aufenthalts. Dann ist es nachmittags und abends proppenvoll. Ambivalent ist das dann, wenn die starke Nachfrage der Kinder und Jugendlichen Resultat eines schlechten oder als langweilig empfundenen Programmangebots ist oder wenn es zu viel des Konsums ist und Kinder offenbar Unterstützung bräuchten, ihre Konsumlust zu zügeln. In diesem Fall ist es immer noch schön, ein volles Haus zu haben. Diese Freude ist dann aber getrübt durch das schlechte Gewissen, den Kindern das Zuckerzeug überhaupt anzubieten. Anderen Gruppen, deren Teilnehmende aber meist ohnehin spindeldürr sind, passt ein »Späti« nicht ihr konsumabstinenzerzieherisches oder ernährungspädagogisches Konzept. Dritten gehört die Versorgung im Lagerkonsum bzw. in der Oase zur eigenen Pädagogik. Beides ist verständlich. Wir bedauern aber, diese Gastgruppen nicht so gut kennenzulernen. Schwierig sind für uns eine vierte Kategorie von Gästen: Sie ignorieren das Café völlig und lassen sich lieber die mitgebrachten Getränke gut schmecken. Diese Belegungen tendieren dazu, uns als Innewohnende lästig und freiheitsbegrenzend zu finden und hätten am liebsten, dass wir uns nach der Schlüsselübergabe in Luft auflösen, und behandeln uns so.

Übrigens seid ihr im Irrtum, wenn ihr glaubt, wir würden mit dem Kaffee einen großen Reibach machen. Das ist auch im dritten schlowenischen Sommer nicht der Fall gewesen. Und das muss es auch nicht, solange der Geschäftsbetrieb uns kein Minus beschert.

Finden wir also einfach immer ein Haar in der Biolimonade? Kann sein. Und wir können schon zugeben, dass uns vorher nicht bewusst war, welche Ambivalenzen wir beim Betrieb des Cafés erleben würden. Aber abgesehen davon, was vielleicht in Zukunft möglich wird, wenn erst das Kulturhaus bespielbar ist, wenn wir also etwa volles Haus bei einer Kinonacht haben und im Café Wahrheit Popcorn und Aperol Sprizz anbieten, bleibt eine Traumerfüllung mit Schönheitsfehlern immer noch eine Traumerfüllung. Wer nichts wird, bleibt halt Barista. Und außerdem entsteht es dann eben doch immer wieder, jedes Jahr an einigen Nachmittagen und Abenden, plötzlich und unverhofft: Diese magische Atmosphäre, die uns immer vorgeschwebt hatte (und die einen über manch anderes hinwegsehen lässt). Mit Brettspielen, netten Gesprächen, einer großen Nachfrage nach italienischen Kaffespezialitäten aus der Gaggia Asso, bei guter Musik. Ein paar Mal im Jahr: Dafür machen wir das!

Update vom 8. November 2022

Ein langgehegter Plan wird seit Mitte Oktober Wahrheit: Die Umbau- und Sanierungsarbeiten haben begonnen! Ab der Saison 2023 stehen unseren Gastgruppen nicht nur ein hitze- und kältegedämmtes Café zur Verfügung, sondern (statt des bisherigen undefinierbaren Vorderzimmers) eine überdachte Terrasse! Vom Café gelangt man dann endlich in unseren Kulturhaussaal: für Konzerte, Filmabende, Theaterproben etc. pp. 

2020

»Ein zentraler Ort auf dem Platz ist das Café, das urbanes Leben aufs Land bringt und entsprechend gestaltet ist«. Das war die Idee, die wir verfolgt haben und die Wahrheit geworden ist. Bis hierher sind wir durch einen Prozess gegangen, der im Januar 2020 begonnen und am 28. Mai mit dem Beginn des Probebetriebs nicht beendet war. Trotzdem aber zunächst das Licht nicht fertig war, die Regale fehlten, dann die Kaffeemaschine und noch immer die Kühltruhe »Jena«, Baujahr 1963, noch nicht richtig funktionierten, war das Café schon in der ersten Saison ein großer Erfolg. Durchgesetzt hat sich bisher bei den verschiedensten Gruppen auf dem Platz eine Öffnung nach Bedarf. Es ist heiß – Leute wollen Eis. Es ist Nachmittag – ein Cappuccino oder ein Doppio wären jetzt nicht schlecht. Und abends kann man hier ein Bier oder eine Proviant Zitronenlimo trinken? Super.

Die Öffnung ist zunächst nur vorläufig. Wir wollten beginnen und wir wollten zeigen, dass wir beginnen – auch bevor die Fördergelder fließen. Wenn es die geben sollte, wird im Zuge der Renovierung des gesamten Komplexes das Café vergrößert, es bekommt Doppelverglasung, Dachisolierung, Heizung, Fußboden und eine große Terrasse.

Wer also die »Insel« besucht, als Gruppenmitglied oder als Tages- oder Abendgast: Die Gaggia Asso wird morgens angeheizt und produziert einen italienischen caffè (geröstet bei Ridders in Berlin-Friedenau) der in der Gegend seinesgleichen sucht, eine große Auswahl ausgewählter Brausen, Biere und Weine stehen gekühlt in der Vitrine, Colakracher, Centershocks und Müsliriegel stehn bereit, Nogger Choc u. a. Eissorten harren eurer in der Eistruhe. Das alles zu echt moderaten Preisen. Der Erlös geht direkt in die »Insel«-Kasse, dient also den gemeinnützigen Zwecken des JKBBS e. V.

A dopo!