In der SVZ IV: »Auf der Insel wird gebaut«

Erster Neubau im Ferienlager Schlowe / Für Textilwerkstatt benötigen die Betreiber noch Unterstützung

Michael Beitien. Schlowe

Trotz Corona-Krise: Auf dem Gelände des ehemaligen Betriebsferienlagers in Schlowe wird gebaut. Ein Gebäude wurde abgerissen. An dessen Stelle entsteht ein Neubau mit Betriebsleiterwohnung für die Chefs Jens Mühe und Sabine Reichhelm sowie mit einer Textilwerkstatt.

Es ist ein Teil des Projekts „Insel“. In Schlowe soll ein besonderes Ferienlager mit Kulturhaus, Cafè, Textilwerkstatt und Bildungsstätte entwickelt werden. Das ist das Ziel von Jens Mühe, Sabine Reichhelm und ihren Mitstreitern im Verein Jugend-, Kultur- und Bildungsarbeit in Berlin und Schlowe.

Pascal Chiout fotografiert und filmt den Abriss. Die Aufnahmen von den laufenden Bauarbeiten sollen helfen, mögliche Unterstützer für das Projekt zu gewinnen. Denn das Kapital der Eigentümer des Areals reicht zwar aus, um die Betriebsleiterwohnung zu bauen, aber es sind nicht genug Mittel für die Textilwerkstatt da.

Im Zuge der Bauplanung haben die Ferienlager-Betreiber festgestellt, dass ihr Projekt teurer wird, als sie zunächst kalkuliert hatten, ist von Jens Mühe zu erfahren. Man sei aber guter Dinge, dass es gelingt, die Lücke zu schließen. Der Verein hat sich eine gemeinnützige Bank als Partner gesucht und wirbt derzeit um weitere Spender. Die geplante Textilwerkstatt, die unter anderem mit Webstühlen und Nähmaschinen bestückt wird, soll nicht nur für die Gäste des Ferienlagers nutzbar sein, sondern auch für die Region, erklärt Jens Mühe. Hier könnten sich künftig beispielsweise Näh- und Häkelgruppen treffen

Jens Mühe und Sabine Reichhelm, die für das Schlowe-Projekt ihr Eigenheim und Berufsleben in Berlin aufgegeben hatten, schaffen sich auf dem Areal selbst nur eine recht kleine Wohnung.

Parallel zur Betriebsleiterwohnung und zur Textilwerkstatt wird gerade mit Hilfe von Vereinsmitgliedern ein Cafè auf dem Areal eingerichtet. Integriert wird beispielsweise eine Kühltheke Marke Jena aus Vorwendezeiten, Baujahr 1965, die mit modernen Aggregaten ausgerüstet wird. Für weitere Investitionen auf dem Areal hoffen die Insel-Betreiber auf Unterstützung. „Wir haben im Dorf eine unheimliche Unterstützung“, so Jens Mühe. Mit den Menschen hier hätten sie eine ganz tolle Erfahrung gemacht.

Wegen der Pandemie verschiebt sich allerdings der Saisonstart auf der Insel. Eigentlich wollten zu Ostern Gäste anreisen. Das fällt aus. „Es wird auf jeden Fall weitergehen“, ist Jens Mühe optimistisch. „Es wird eine Zeit nach Corona geben.“ Und dann gebe es bestimmt auch wieder einen großen Bedarf.

Für dieses Jahr haben sich in Schlowe größere Jugendgruppen angemeldet. Und was passiert, wenn die Gäste wegen der Corona-Pandemie nicht anreisen? Jens Mühe meint: „Wir hoffen, dass wir auch eine Form von Unterstützung bekommen.“