Солідарність! Zweite deutsch-ukrainische Sprachwerkstatt auf der Insel
Vom 25. August bis 8. September war die GFPS zum zweiten Mal mit der deutsch-ukrainischen Sprachwerkstatt zu Gast in Schlowe. Wie im vergangenen Jahr ist die Gruppe kurz vor dem Lagerfeuerliederfestival angereist und hat daran wieder sehr begeistert teilgenommen. Die zweite Ausgabe war schon im Spätsommer überschattet von der langen Dauer des russischen Angriffs und den mäßigen Erfolgen der ukrainischen Gegenoffensive.
Wir waren wieder nah dran an der Gruppe, als Gastgeber sowieso, aber diesmal auch als Vollverpfleger und abends im Café Wahrheit und haben die gruppendynamischen Prozesse und starken Emotionen der Teilnehmenden miterlebt. Sehr lustig waren die aufeinanderfolgenden ukrainischen und deutschen Abende. Besonders beim ukrainischen Abend wurde viel gevolkstanzt. (siehe Fotos) Ich habe mich erfolgreich gedrückt, aber Stefan, unser Vereinsmitglied und Küchenhelfer, ließ sich nicht lumpen! Eindrücklich war, zu welch heftigen posttraumatischen Reaktionen in der zweiten Seminarwoche vermehrt stattfindende Tiefflugübungen der Bundeswehr führten und wie darunter der Sprachunterricht zusammenbrach. Nachhaltig bewegt hat uns insbesondere der tränenreiche Abschied von zwei jungen Frauen vor ihrer Rückreise nach Kyiv, die am darauffolgenden Montag nach einem Online-Semester wieder zum Präsenzstudium an der Universität erscheinen mussten und ihre Schilderung, wie weit sich der nächste Luftschutzbunker von den Unterrichtsräumen befände.
Ich habe mich kurz vor dem Ende der 14-tägigen Veranstaltung mit der diesjährigen Koordinatorin zusammengesetzt und ein längeres Interview geführt.
Insel-Post:
Liebe Sofia, ihr habt jetzt die zweite ukrainisch-deutsche Sprachwerkstatt der GFPS bei uns durchgeführt. War das auch die zweite insgesamt?
Sofia Westholt:
Nein, es war schon die fünfte Sprachwerkstatt. Die ersten beiden Sprachwerkstätten haben in der Ukraine stattgefunden. Dann gab es eine wegen Corona eine, die nur Online stattfinden konnte. Und weil wir es seit dem letzten Jahr natürlich wegen des Krieges nicht mehr in der Ukraine machen können, sind wir bei euch.
Insel-Post:
Diesmal wart ihr 29 Leute aus den verschiedensten Ländern. Wo kommen eure Teilnehmerinnen und Teamerinnen genau her?
Sofia Westholt:
Wir sind mit 29 Menschen hier, mit 26 Frauen und drei Männern. Zehn Personen gehören zum Lehrkräfte- und Orgateam und 19 Personen sind Teilnehmende aus der Ukraine und Menschen aus Deutschland. Wir hatten diesmal zwei Teilnehmende und eine Lehrkraft, die direkt aus der Ukraine angereist sind. Die meisten Ukrainerinnen wohnen aber derzeit in Deutschland. Sie leben seit hier seit Kriegsbeginn vor zwei Jahren, einige aber auch nur für ein paar Monate, für ein Semester, weil sie ein Stipendium haben. Als deutsche Teilnehmerin mitzumachen, heißt bei uns hauptsächlich, dass man fließend Deutsch spricht und nicht, dass man einen deutschen Pass hat. Zum Beispiel haben wir in diesem Jahr eine Polin, die gerne Ukrainisch lernen möchte als deutsche Teilnehmerin dabei.
Insel-Post:
Was kann man sich unter einer »Sprachwerkstatt« vorstellen?
Sofia Westholt:
Wir, also das Team, haben im Vorfeld ein zweiwöchiges Programm zusammengestellt. Vormittags gibt es deutschen und ukrainischen Sprachunterricht in verschiedenen Niveaustufen für Anfänger und für Fortgeschrittene. Das sind normalerweise kleine Gruppen von ungefähr fünf Personen. Der Unterricht ist dabei sehr interaktiv, mit vielen Spielen und nicht so langweilig und professionell wie Sprachkurse in der Uni, also schon professionell, aber so, dass man halt einfach spricht und Lust daran hat und die Sprachbarrieren überwindet. Es geht also mehr darum, viel zu sprechen, auch ohne schon die perfekte Grammatik zu haben. Nachmittags gibt es dann die sogenannten Tandems. Das heißt, eine deutsche und eine ukrainische Person reden miteinander zu verschiedenen Themen, die vorgegeben werden. Wir machen das, um ebendieses Sprechen zu fördern. Wir wollen, dass man nicht nur theoretisch dasitzt und mit anderen Deutschen Ukrainisch lernt, wie man mit anderen Ukrainern Deutsch lernt, sondern dass die Teilnehmerinnen halt die jeweils fremde Sprache mit Muttersprachlern austauschen und sprechen können. Vor dem Abendessen haben wir dann verschiedene Workshops zum Thema Identität im Krieg. Das war unser inhaltliches Thema für dieses Jahr. Aber es gehören auch verschiedene Freizeitaktivitäten zu einer Sprachwerkstatt. Gemeinsame Kanufahrten und Fahrradtouren, aber auch freie Nachmittage und dann abends Lagerfeuerabende und noch ein bisschen Rahmenprogramm, Quizzes. So Sachen eben, die Spaß machen.
Insel-Post:
Wie ist insgesamt eure Erfahrung: Ist das fürs Sprachenlernen effektiv?
Sofia Westholt:
Ja, meiner Meinung nach schon. Ich glaube, wenn man mit null Sprachkenntnissen hier ankommt, dann lernt man sehr viel in sehr kurzer Zeit im Sprachunterricht. Die Tandems sind natürlich ein bisschen schwieriger, wenn man einen sehr begrenzten Wortschatz hat und eine sehr begrenzte Grammatik und nicht so wirklich viel sagen kann. Aber auch da kann man zumindest die Sachen anwenden, die man vormittags gelernt hat. Wenn man aber schon eine Basis hat, dann ist es sehr effektiv, um die Kenntnisse, die man hat, zu vertiefen und auszuweiten und wirklich ins Gespräch zu kommen mit anderen Menschen. Das Feedback, das wir von den Teilnehmenden bekommen haben, ist auch immer sehr positiv.
Insel-Post:
Einige Frauen, die letztes Jahr nur Ukrainisch gesprochen haben, können durch den Kurs und die Sprachpraxis in Deutschland schon sehr viel besser sprechen. Einige haben sogar schon die Rolle von der Teilnehmerinnenrolle in die Teamerinnnenrolle gewechselt.
Sofia Westholt:
Ja, stimmt. Das gehört zum Konzept der Sprachwerkstätten. Wir machen das ja alles ehrenamtlich. Da dasselbe Organisationsteam nicht viele Jahre am Stück in derselben Besetzung die Sprachwerkstatt organisieren kann, ist es wichtig, dass wir das nächste Team aus den aktuellen Teilnehmenden rekrutieren und dann das Konzept und die Methoden weitergeben. Die Leute, die hier waren, haben dann einfach dann auch schon die Idee von dem Projekt verstanden und wissen, worauf sie sich einlassen und wie das aussehen soll am Ende. Ich meine, wir wissen dann, dass sie die Idee dahinter verstehen und das dann dementsprechend auch kommunizieren können. Also so wird der Geist vermittelt von Generation zu Generation.
Insel-Post:
Was ist denn eigentlich die GFPS für eine Organisation, wofür steht sie und was tut sie? Und was bedeutet das Kürzel?
Sofia Westholt:
Das mit dem Kürzel ist gar nicht so einfach. Die GFPS hat nämlich ihren Namen ab und zu mal geändert, aber das Kürzel nicht. Gegründet wurde der Verein 1984 von Studierenden, weil man Menschen aus Polen ermöglichen wollte, in Deutschland zu studieren. Damals hieß die GFPS mit vollem Namen »Gemeinschaft zur Förderung von Studienaufenthalten polnischer Studenten in der Bundesrepublik Deutschland«. Die Gründer haben sich gedacht, wenn jeder jeden Monat so ein bisschen Geld dazu gibt, dann kann man ein paar Leuten auf diese Weise ein Stipendium ermöglichen. Heute heißen wir »Gemeinschaft für studentischen Austausch in Mittel- und Osteuropa« und engagieren uns im ost- und mitteleuropäischen Raum für den bilateralen Austausch, also zwischen Deutschland, Polen, der Ukraine, Tschechien und auch ein bisschen mit Belarus. Das läuft über die Vergabe von Stipendien zwischen den Ländern, sodass man also als Deutscher zum Studieren nach Polen und Tschechien gehen kann, und als Pole, Tscheche, Ukrainer und Belarusse nach Deutschland.
Und dann gibt es zusätzlich diese Sprachwerkstätten. Die Deutsch-Polnische, die Deutsch-Tschechische und eben die Deutsch-Ukrainische Sprachwerkstatt und noch ein paar andere Sachen, Seminare und Veranstaltungen, wie das Osteuropa-Forum.
Insel-Post:
Spannend, wie viele Leute sind das ungefähr, die da engagiert sind?
Sofia Westholt:
Ich bin mir nicht sicher. So 100, 150? Ich glaube, im Vorstand sind es vielleicht 15 Personen. Und dann gibt es halt noch Leute, die diese Veranstaltungen und die Sprachwerkstätten organisieren. Das wechselt aber auch immer.
Insel-Post:
Kannst du jetzt schon ein Resümee ziehen, ob du zufrieden bist mit dem Seminar?
Sofia Westholt:
(überlegt …) Ich glaube, viele Sachen liefen optimal. Es ist ziemlich cool, dass wir wirklich auch 19 Teilnehmende haben von 20 Plätzen. Es war im letzten Jahr viel schwieriger, Leute zu finden. Ich denke, wir haben es im Vorfeld sehr gut vorbereitet und waren sehr viel organisierter als letztes Jahr. Wir waren zum Beispiel ziemlich pünktlich mit unseren Programmpunkten. Die Teilnehmenden haben wirklich sehr gut mitgemacht. Sowohl beim Unterricht als auch bei den Tandems, als auch bei den Workshops.
Ich persönlich war besonders überrascht, wie gut die inhaltlichen Workshops liefen. Wenn man so etwas anbietet, weiß man ja gar nicht, ob es angenommen wird und ob die Leute mitmachen. Ich bin auch sehr beeindruckt, wie die Teilnehmende uns vertraut haben in diesem Prozess und sich darauf eingelassen haben. Und sich auch mit den anderen Leuten verständigt haben, die ihnen vertraut haben, um ihnen Sachen zu erzählen. (überlegt …) Es gab in der zweiten Hälfte ein bisschen Schwierigkeiten und Streitereien. Streitereien ist vielleicht das falsche Wort. Es gab einen Konflikt. Das passiert eben, das ist normal. Gerade auch, weil die Enge und die Nähe, auch dann sehr unterschiedlicher Menschen.
Insel-Post:
Der Krieg dauert ja nun fast 600 Tage an. Wir haben den Eindruck, dass letztes Jahr die Gruppe irgendwie unbeschwerter war als dieses Jahr. Das kann jetzt Zufall sein, weil Gruppen sind eben unterschiedlich in der Konstellation. Es hängt immer von einzelnen Personen ab. Aber es könnte ja auch damit zusammenhängen, dass der Krieg so lange dauert und die Opferzahlen steigen und die Traumatisierungen zunehmen und auch gerade nicht so richtig klar ist, wohin das läuft. Die Offensive ist nicht so erfolgreich wie gedacht.
Sofia Westholt:
Ich finde, bei den ukrainischen Teilnehmenden sieht man schon einen sehr großen Unterschied zwischen diesem Jahr und letztem Jahr. Letztes Jahr hatten wir hauptsächlich Leute, die in Deutschland gewohnt haben und die gerade angekommen sind, in Deutschland. Die waren vielleicht sechs Monate oder so hier. Viele haben erst dann gerade angefangen, Deutsch zu lernen, konnten noch nicht so gut Deutsch und waren noch dabei, sich in Deutschland zu orientieren und hatten ein großes Bedürfnis, Freundschaften zu schließen, irgendwie diese deutsche Kultur zu verstehen, irgendwie diese Sprache zu lernen. Es gab Leute, die brauchten Hilfe mit irgendwelchen bürokratischen Sachen, wo Laura, unsere Lehrerin, stundenlang denen geholfen hat, einfach diesen Bürokram zu machen, weil das ja auch schwierig ist, weil du die Sprache gar nicht kannst. Also ich glaube, da ging es auch erst mal um dieses Ankommen. Vielleicht gab es auch immer noch diesen Schockmoment, dass man eigentlich noch gar nicht richtig reflektieren konnte über das, was passiert, weil man war irgendwie noch so mittendrin und hat versucht, sich erst mal zu orientieren. Jetzt ein Jahr später besteht die eigene Situation und die Kriegssituation schon so lange, dass
man anfängt, zu reflektieren. Und das ist nicht leicht, in der Situation, in der wir uns 2023 mit dem Krieg befinden. Dadurch, dass wir zwei Teilnehmende aus der Ukraine hatten, merkt man auch noch mal sehr den Unterschied zwischen eben den Ukrainerinnen, die hier leben und den Ukrainerinnen, die in der Ukraine geblieben sind und deren Erfahrungen.
Insel-Post:
(überlegt …) Was hast du für einen Eindruck von ihnen?
Sofia Westholt:
Ich als Organisatorin bin meistens beschäftigt mit organisieren, habe nicht so viel Zeit, dann wirklich mit jedem zu reden. Ich weiß aber, dass sie schon mit einzelnen Personen auch aufgetaut sind und denen viele Sachen erzählt haben. Sie wirken schon auch offen, Sachen zu erzählen, wenn sie den Menschen vertrauen oder ihnen näher gekommen sind. Und ich denke, dass es beides sehr starke Personen sind, sehr willenstarke Personen, mit 'ner klaren Meinung und einer klaren Haltung. Die auch sehr offen mit ihren Emotionen umgehen, würde ich doch sagen. Man muss aber auch sagen, dass nicht nur die Ukrainerinnen aus der Ukraine Erfahrungen gemacht haben, sondern auch jeder Ukrainer, der in Deutschland wohnt, je nachdem wann diese Personen geflohen sind, aus welchem Teil der Ukraine sie geflohen sind, in welchem Teil der Ukraine ihre Familie haben. Viele der Ukrainerinnen sind noch mal im Krieg in die Ukraine gefahren, um ihre Familie zu sehen. Oder sie haben jeden Tag Angst um ihre Familie, die im Kriegsgebiet lebt. Also auch diese Personen leiden sehr unter dem russischen Krieg gegen ihr Land. Das darf man auch nicht vergessen oder unterschätzen.
Insel-Post:
Bei den deutschsprachigen Teilnehmern, kann man da irgendwie was zusammenfassen, was sie zur GFPS und zu diesen Sprachwerkstätten treibt?
Sofia Westholt:
Also hier auf dieser Sprachwerkstatt gibt es zwei Motive. Da gibt es Menschen, die einen ukrainischen Hintergrund haben, einen familiären Hintergrund, aber in Deutschland aufgewachsen sind und die jetzt durch den Krieg Interesse daran entwickelt haben, mehr über ihre ukrainischen Wurzeln zu lernen und vielleicht auch die Sprache zu lernen, die sie nie konnten, weil sie bisher Russisch gesprochen haben.
Und auf der anderen Seite sind hier sehr viele Personen, die einfach Osteuropa studieren, studieren oder Slavistik studieren und vielleicht auch davor eher einen Fokus hatten auf Polen oder auf Russland oder so und jetzt halt auch mehr Interesse an der Ukraine entwickelt haben. Das heißt, viele von denen hier kommen jetzt quasi gerade von ihrem A1-Kurs und sind so, ich möchte gerne weiter lernen und ich möchte gerne mit Menschen auch sprechen aus der Ukraine und nicht nur da an der Uni irgendwie lernen.
Insel-Post:
Was ich auch interessant finde, ist, dass zwei Teilnehmende auf der deutschsprachigen Seite bei der Bundeswehr sind. Wir haben uns ja lange in der Bundesrepublik sehr, sehr ungern mit Militär auseinandergesetzt und es war sehr verpönt, zur Bundeswehr zu gehen. Und jetzt gibt es offensichtlich intelligente, reflektierte Menschen, die das tun und dazu auch stehen. Das fand ich interessant.
Sofia Westholt:
Was ich sagen kann, ist, dass es, glaube ich, schon bei vielen Deutschen ein Umdenken gegeben hat, was Waffenlieferungen generell angeht. Ich denke, die meisten Deutschen vor diesem Krieg waren sehr klar gegen Waffenlieferungen waren, insbesondere in Kriegsgebiete und einen sehr starken Pazifismus vertreten haben. Jetzt sagen viele Menschen, ja, aber da ist ein Krieg und man braucht Waffen, um dieses Land zu schützen und diesen Krieg zu beenden und man kann es nicht ohne Waffen tun. Wir finden Waffen nicht cool, aber was will man machen? Man braucht sie. Die Alternative ist, dass es die Ukraine nicht mehr gibt. Und das ist keine Alternative, wenn man sich anschaut, was Russland dort macht.
Insel-Post:
Ihr, ich glaube, das wisst ihr, ihr gehört zu unseren Lieblingsgruppen.
Sofia Westholt:
Ja. (lacht)
Insel-Post:
Und das liegt einfach daran, dass wir die Ernsthaftigkeit eures Tuns gut finden. Und dabei seid ihr aber nicht stocksteif, also es ist nicht alles bierernst oder universitär. Ihr seid kooperationsfreudig, freundlich, umsichtig und fleißig, finde ich. Daher würden wir euch sehr gerne wieder hier betreuen. Aber auch für euch muss es ja auch einen Grund geben, den Ort schon das zweite Mal gewählt zu haben.
Sofia Westholt:
Beim ersten Mal war es natürlich ein bisschen Zufall. Aber wir sind wiedergekommen, weil wir das Gelände wunderschön finden. Ich glaube, dieses Gelände schafft schon eine Grundatmosphäre, was dann von der Gruppe weitergetragen wird. Und dann hat man sofort das Gefühl, hier sehr viel Platz, sehr viel Raum zu haben, um Sachen zu gestalten, aber auch Raum, um zusammenzukommen und zum Beispiel am Lagerfeuer zu sitzen. Und es ist irgendwie ein sehr warmes Umfeld, irgendwie persönlich. Das wirkt auch auf eine Gruppe ganz anders, als wenn man in so einem sterilen Seminarraumhaus irgendwo in der Stadt ist. Wir finden es auch gut, dass es am Rande der Welt ist, gefühlt. Also es wäre schon schön, wenn man ein bisschen leichter herkommen würde. (lacht) Aber es ist gut, weil die Gruppe dadurch Zeit miteinander verbringen muss und sich nicht abends aufteilen kann in irgendwelche Clubs, was auch immer geht. Denn man möchte ja, dass die Gruppe zusammenbleibt und miteinander Zeit verbringt.
Insel-Post:
Es ist also tatsächlich eine Insel…
Sofia Westholt:
Es ist wirklich eine Insel … (lacht) Genau. Ja, und natürlich auch euretwegen, weil ihr ebenfalls alles irgendwie mitmacht. Nicht alles vielleicht, aber sehr viel. Wenn jemand Kuchen backen möchte, sagt ihr, ja klar, hier ist die Kuchenform und klar, können wir nochmal irgendwie Apfel pflücken gehen, wenn wir jetzt irgendwie zu wenig Äpfel haben. Und dass es Kanus gibt und dass es Fahrräder gibt, die man sich ausleihen kann. Und weil ihr auch sehr freundliche und offene Menschen seid und man merkt, dass ihr uns gerne hier habt und ihr euch freut, wenn man miteinander ins Gespräch kommt. Also das finden wir auch schön, dass ihr so ein bisschen mit zur Gemeinschaft gehört für diese zwei Wochen.
Insel-Post:
Ja, das ist in der Tat auch unser Anspruch. Sonst macht es uns halt auch keinen Spaß, wenn man nicht irgendwie auch ein bisschen Teil von dem Ganzen wird.
Sofia Westholt:
Ihr wurdet sogar zu einem ukrainischen Abend eingeladen dieses Jahr.
Insel-Post:
Ja, wo ich nicht tanzen wollte. (lacht) Das ging mir zu weit, ich hatte die falschen Schuhe an. Ich habe aber sehr gerne zugeschaut und fotografiert. Und es gab sehr leckeres Essen, genau! … Sofia, ich danke dir für dieses nette Gespräch.
Sofia Westholt:
Danke auch dir, Jens, für das Gespräch und für dein Interesse.