Till Backhaus kommt!

Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umweltschutz in MV besucht die »Insel« um sich einen Eindruck zu verschaffen. Wird er uns helfen, die »Insel« zu sanieren und weiterzuentwickeln?

»Na, da haben Sie sich ja viel vorgenommen!« - Eine Festellung die wir häufig hören, meist von Menschen, die sich neugierig über den Zaun zum Vereinsgelände beugen oder sogar einfach quer über unser Gelände flanieren und »mal gucken« wollen und wer wir nicht widersprechen können. Die meisten dieser ungebetenen Gäste wissen natürlich nicht, was wir schon abgearbeitet und verändert haben und es schwingt immer ein Hauch von Vorwurf in dieser Analyse. Entweder weil wir uns naivermaßen anmaßen, eine solche Herkules-Aufgabe überhaupt übernehmen zu wollen  - oder ob des Glücks, das zu dürfen. Meist jedenfalls entspannt sich kein interessanter Dialog aus dem Gesprächseinstieg. Denn was soll man dazu schon sagen?

Es stimmt natürlich. Wir haben uns viel vorgenommen! Nicht weniger als die »Insel« in den nächsten Jahren zu einer blühenden Landschaft im Sinne der gemeinnützigen Zwecke des JKBBS e.V. auszubauen. Blühend für die Kinder- und Jugendarbeit, mit prächtig austreibenden Kulturangeboten, in einem gedeihliches demokratischen Miteinander mit üppig wachsendem politisches Bewusstsein und für mehr Bienen, Vögel zum Schutz aussterbender heimischer Pflanzen. Um mich hier mal floral auszudrücken.

Mit Naivität hat das natürlich nix zu tun. Wir wissen sehr genau, was nötig ist, um diesen wunderbaren Flecken Erde dem gewünschten Zustand näher zu bringen und haben die Schritte dazu in einem mehrstufigen Sanierungskonzept (siehe Downloads) festgeschrieben. Wir wissen, dass wir zur Umsetzung dieses Konzepts, wenn unser eigenes Geld aufgebraucht sein wird, auf Förder- und Stiftungsmittel angewiesen sein werden. Und wir wissen (schon aus der Erfahrung der ersten beiden Sommer und des dazwischenliegenden Winters) dass die Umsetzung unserer Pläne und die Akquise von Fördergeldern mit sehr viel praktischer und organisatorischer Arbeit verbunden ist. Liebe Pasant*innen! Wir wissen das alles. Aber wir halten unsere Pläne für realistisch und ihre Umsetzung gesellschaftspolitisch und sozialpädagogisch notwendig. Im Neoliberalismus ist es notwendig, nicht kommerzielle Orte zu entwickeln und zu pflegen. Punkt.

Schon im letzten Jahr haben wir mit der Beantragung von Fördergeldern begonnen. Grad frisch in Schlowe angekommen haben wir uns um Gelder des LEADER Programms für die sozialkulturelle Entwicklung der ländliche Räume in Europa bemüht und Fördermittel für die Instandsetzung der alten Scheune zum Kulturhaus mit angrenzendem Café bemüht. Wir wurden sehr zuvorkommend betreut und beraten, konnten aber leider die zuständige LAG Warnow-Elde-Land mehrheitlich noch nicht überzeugen, uns den Zuschlag zu geben. 2019 war die Immoblie noch im Eigentum des Kinderrings Berlin e.V. und daher der jetzt 15 Jahre gültige langjährige Pachtvertrag zwischen Sabine Reichhelm und Jens Mühe als Eigentümerin und Eigentümer und dem JKBBS e.V. als Pächter noch nicht abgeschlossen werden.

Wir knüpften (und knüpfen) in dieser Situation vielfältige Kontakte und wandten uns an den Landtagsabgeordneten Thomas Schwarz (SPD). Thomas ist Direktmandatsträger im Wahlkreis 32 (Crivitz, Goldberg-Mildenitz und Sternberger Seenlandschaft) des mecklenburgischen Parlaments, er hat die »Insel« im November 2019 erstmals besichtigt und daraufhin unterstützt. Noch haben wir keinen amtlichen Förderantrag für die Sanierungsstufen II (Kulturhaus & Café) und III (Bungalows) gestellt, aber, neben dem Konzeot in Kurz- und Langform eine bauplanerisch fundierte Kostenschätzung und einen Lageplan und  (s. Downloads) eingereicht.

Und am 17. September kommt nun Till Backhaus, der BRD dienstältester Landesminister, zuständig für Landwirtschaft, Umwetschutz und Regionalentwicklung und schaut auf diese »Insel« und ihre Förderungswürdigkeit! Keine Frage, ob wir aufgeregt sind. Klar! Es geht ja um sehr viel. Für die Kinder- und Jugendarbeit, für die Kulturarbeit, für die politische Bildung und die Bemühungen für den Naturschutz. Es geht nicht darum, neugierig-flanierende Besucher*innen des Weilers Schlowe zu beeindrucken und ihrem Mitleid den Nährboden zu entziehen. Es geht vielmehr darum, dass aus dem historischen Ferienlager »Insel« aus DDR-Zeiten ein aus heutiger spätmoderner Sicht attraktiver und erlebnispädagogisch relevanter Ort für Kinder und Jugendliche wird. Eine preisgünstige Alternative zu dem in die Jahre gekommenen und viel zu teuren Jugendherbergen. Ein lebendiger Kulturort mit Konzerten, Textilworshops. Ein Hort politischer und naturbewahrender Bildung.

Till Backhaus! Wir freuen uns auf Sie!