Unsere Vorsätze für 2020

Ich war bislang nie ein Freund der guten Vorsätze für das neue Jahr. Sie laufen ja immer irgendwie auf Selbstoptimierung und Askese hinaus. Und die Herausforderungen des Lebens stellen sich ja stets kurzfristig und oft unerwartet. So verläuft hier in Schlowe jeder Tag anders, als vorher antizipiert. Andererseits markieren Jahreswechsel, mehr noch Jahrzentewechsel und noch viel mehr Jahrtausendwenden unbestreitbar Zäsuren. Der letzte Jahreswechsel z.B. war der letzte in Berlin und vor Schlowe...

Dieser Jahreswechsel von 2019 zu 2020 ist aus der »Insel«-Perspektive aber natürlich etwas sehr Besonderes. Denn aus Jahren werden plötzlich Haushaltsjahre. Und Haushaltsjahre sind Indikatoren für das ökonomische Gelingen oder Misslingen einer wirtschaftlichen Unternehmung. Das erste volle Jahr des JKBBS e.V. und der »Insel« wird vor dem Hintergrund der Erfahrungen der vergangenen 9 Monaten eine Bewährungsprobe. Zum Jahreswechsel 20/21 werden wir das vermutlich schwierigste Jahr der »Insel« hoffentlich gut überstanden haben. Das es so kommt, um es mit Hartmut Rosa zu sagen, ist uns nicht gänzlich verfügbar (und das macht es spannend), aber auch alles andere als Schicksal oder Zufall. 

Wir haben jedenfalls die Ärmel hochgekrämpelt, die Messer gewetzt und die Excel-Tabellen scharf geschaltet. Wir sind bereit! Allzeit!

Und das sind unsere guten Vorsätze für 2020:

  • Die Belegungszahlen müssen (!) deutlich steigen. Wir werden dazu nicht nur, wie scbon gesehen, bei gruppenunterkuenfte.de präsent sein (https://www.gruppenunterkuenfte.de/Feriendorf-Schlowe__i8461.html), sondern insbesondere bei Jugendverbänden und Jugendringen bundesweit vorstellen. 250 Mitglieder des Verbands Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) aus Berlin und Brandenburg die bei uns ihr Pfingstlager abhalten, sind der willkommene Anlass in den nächsten Monaten prioritär den Zeltplatz zu planieren und neu zu begrasen, sowie die Sanierung von Duschen, WCs und Selbstversorgerküchen bis dahin abzuschließen. Ab Pfingsten können wir guten Gewssens unseren Zeltplatz für bis zu 250 Menschen empfehlen! 
  • Die Stromkosten müssen deutlich reduziert werden. Das geschah schon durch den Einbau eines 17kW starken Kaminofens im Finnhaus. Daher können wir auf die Nutzung von Heizstrom weitgehend verzichten.Dafür müssen wir aber zwingend in die Holzwirtschaft einsteigen. Ich mach den Kettenschein 2. Und dann nix wie rin in. die Forsten und Holz gemacht!
  • Alle sagen, wir sind zu billig. Wir werden daher die Preise dezent steigern müssen. Unsere Vollverpflegung wird verfeinert und die Abläufe professionalisiert. Wir kochen wahrscheinlich nur noch für Gruppen ab 20 Personenund wir werden Staubflusen effektiver bekämpfen!
  • Belegungszahlen rauf, Stromkosten runter, Preise höher und etwas mehr Effizienz: Mit diesen Maßnahmen wollen wir die Mindereinnahmen des letzten Jahres deutlich verringern!
  • Außerdem brauchen wir Benutzer*innenregeln. Das musst wir nämlich in 2019 schmerzlich lernen, dass nicht alle Gäste mit Freiraum gut umgehen können. Wir wünschen uns natürlich Gäste, die Takt und Ton beherrschen. Aber da man das nicht zur Bedingung machen kann, soll uns etwas Regelwerk schützen, z.B. vor Kindern, die nachts gelangweilt und ungebremst durch die Landschaft lärmen oder Menschen, die unsere Küche als Abkürzung benutzen.
  • Das Vereinsleben gedeiht und blüht. Daran müssen wir nix ändern! Wir stehen auch nicht unter Beschleunigungsdruck. Aber die Zahl unserer Freund, Förderer und derer, die bei uns Unterschlupf suchen darf sich weiter stabilisieren! Allein machen sie dich ein, wussten schon die Scherben! Insofern bleiben wir uns bei aller Professionalisierung auch in 2020 treu. Geld ist Mittel und nicht Zweck. Und: Avanti dilettanti!
  • Im Sommer wollen wir das Café und den Konsum eröffnen, zumindest provisorisch. Es wird dann kein neues Dach, keine neuen Fenster, also keine Wärmedämmung geben. Aber Cappuccino aus der Gaggia Asso, Aperol, Eis und Brause werden wir ausschenken und meine Playlist »Abends in Schlowenien« wird endlich zum Einsatz kommen.
  • Ab Februar wird, so das Bauamt will, abgerissen und ab März entstehen Betriebsleiter*innenwohnhaus und Textilwerkstatt. Wir hoffen, im Sommer dort einziehen zu können und erste Textil-Workshops anbieten zu können. 
  • Von einer Renovierung der Bungalows nehmen wir Abstand, da unseres Erachtens hier nur eine sehr grundlegende Sanierung, energetisch, materialtechnisch und optisch helfen und neue Zielgruppen erschließen helfen wird. 2020 wird das Jahr der Beantragung von Fördermitteln für insgesamt 8 Bungalows im, Ganzjahresbetrieb und 6 erlebnispädagogisch ausgerichte Biwaks mit Öfen und Strohkojen, aber ohne WC! Und natürlich für das Kulturhaus und die gründliche Café-Sanierung! 
  • Es wird wieder unsd größer ein Lagerfeuerliederfestival, ein Workcamp und eine Schlowester-Feier geben!.

Das sind jetzt bestimmt nicht alle Dinge, die wir uns vorgenommen haben. Die Liste ließe sich vermutlich endlos verlängern. Und täglich kommt ein neues Ziel hinzu... Aber ich schließe diese Liste. Mal schaun, was sich zum Jahresende dann ergeben hat!